Zwei Ausbauprojekte stehen im Fokus, um den bestehenden und weiter wachsenden Verkehrsproblemen im Bezirk Meilen zu begegnen (Stichworte: Abbau Kapazitäten Bellerivestrasse, Ausbau Spitalcluster Lengg/Balgrist). Die Forderungen sind teils Jahrzehnte alt, doch bisher fehlt die politische Unterstützung, insbesondere auf kantonaler Ebene:
Die Ostumfahrung muss mit aller Kraft vorangetrieben werden, um den Bezirk Meilen vom Verkehr zu entlasten und an das Hochleistungsnetz anzuschliessen. Über 70% des Verkehrs auf der Forchstrasse durch den Zollikerberg befindet sich im Transit, die Seestrasse in Zollikon weist über 90% Durchgangsverkehr auf. Die Ostumfahrung umfasst den Wehrenbach-, den Adlisberg- und den See- oder Stadttunnel. Für die Finanzierung ist eine Public-Private-Partnership (PPP) zu prüfen, um die Realisierung des Projekts zu beschleunigen.
Die Planung des Projekts Oberlandautobahn begann bereits in der 50er-Jahren. Heute besteht eine durchgehende Verbindung von der Autobahn A3 bis Betzholz (grosser Kreisel). Aber die Lücke zwischen Betzholz und Uster besteht immer noch. Sowohl der zunehmende Pendlerverkehr als auch der Transitverkehr führen zu einer beträchtlichen Belastung der Gemeinden zwischen Uster und Hinwil. Davon betroffen ist auch der Bezirk Meilen, der über die Forchautostrasse ein Teil des Verkehrs aufnimmt. Die Oberlandautobahn sollte ohne Zeitverzögerung endlich realisiert werden.
Ergänzend sollte folgende Massnahme geprüft werden:
Um die Staustunden zu reduzieren, ist eine gleichmässigere und effizientere Auslastung der Strassen- und Trassekapazitäten anzustreben. Ein Instrument dafür ist Mobility Pricing, d.h. Abgaben für die Infrastrukturnutzung in Abhängigkeit von der Nachfrage – dies gilt sowohl für den privaten Individual- wie auch für den öffentlichen Verkehr. Bei einem hohen Verkehrsaufkommen steigen die Abgaben, bei einer geringen Auslastung kann der Preis auf null sinken. Dies setzt Anreize, die bereitgestellten Kapazitäten in den Randstunden zu nutzen. Dass das System funktionieren kann, hat eine erste Wirkungsanalyse am Beispiel der Region Zug gezeigt.